Der besondere Nistkasten

Zur Zeit sind wir mit der Säuberung der insgesamt 27 Nistkästen an den Stolper Feldern beschäftigt. Am vergangenen Wochenende haben wir auch hinter die Tür eines Nistkastens geblickt, in dem in den vergangenen 2 Jahren ein Volk der Europäischen Hornisse sein Nest hatte.

Nistkastenkontrolle (© Schlegel)

Nicht nur die Lage direkt am Mauerweg war günstig, um diese besonderen Tiere zu beobachten, sondern auch das bauliche Kunstwerk hat den Blick vieler Menschen auf sich gezogen. Im letzten Jahr konnten wir die Baufortschritte und auch die sich wiederholenden Zerstörungen mit der Kamera festhalten.

Nachdem das Nest das 1. Mal beschädigt wurde, haben wir ein Schild aufgehängt, um zu informieren, dass die Hornissen harmlos sind. Das Schild wurde nicht beschädigt oder entfernt, das Nest schon. So dachten wir, dass uns der NABU ggf. bei der Umsiedlung helfen könne.

Die Expertin des NABU, Melanie von Orlow, hat uns dazu im September 2024 folgende Mail geschickt:

„Guten Tag, herzlichen Dank für die Bilder – das ist ja ein tolles Nest!

Ich  glaube nicht, dass diese Schäden durch einen Menschen verursacht wurde – gerade in Reinickendorf haben wir erhebliche Probleme mit der Zerstörung erreichbarer Nester durch Waschbären. Die Tiere scheinen trotz mutmaßlich heftiger Gegenwehr der Hornissen keine Probleme damit zu haben, die Nester zu plündern. Gerade die unteren Waben mit oft reichlich Brut an Königinnen und Drohnen scheinen ihnen zu munden. Ich vermute mal stark, dass Sie auf dem Boden auch keine Brutwaben finden.

Man kann die Nester praktisch nicht gut sichern – allenfalls ein Aufkletterschutz um den Baum (sofern kein Überklettern über benachbarte Äste erfolgen kann) oder ein Elektrozaun könnte helfen.“

Wir haben tatsächlich keine Brutwaben gefunden, die scheinen alle vertilgt worden zu sein. Sollten die Hornissen in diesem Jahr wieder in das Hotel ziehen, dann werden wir es mit dem Aufkletterschutz probieren.