Mehr zum Raps

Winterraps

Auf diesem Feld wächst Winterraps. Das große Rapsfeld, östlich des Pechpfuhlweges, also der Verlängerung der Frohnauer Alemannenstraße, umfasst 67 Hektar, das kleine Rapsfeld (westlich des Pechpfuhlweges) 28 Hektar.

Bedeutung

Die frühesten Hinweise auf den Anbau von Raps wurden in Indien aus der Zeit 2.000 v. Chr. gefunden. Die europäische Karriere der Rapspflanze begann in der Römerzeit. Wegen des hohen Ölgehalts wurde Raps zur Gewinnung von Speise- und vor allem Lampenöl kultiviert. In Deutschland wurde Raps für die Ernte 2021 auf rund 1 Million Hektar angebaut. Dies entspricht 8 % der Ackerfläche.

In seiner Winterform wird er im Spätsommer ausgesät und im Sommer des Folgejahres geerntet. Es gibt auch eine Sommerform, die im Frühjahr ausgesät wird, in Deutschland aber wesentlich weniger verbreitet ist. Raps bildet im Laufe seines Wachstums eine kräftige Pfahlwurzel und hat einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf. Deshalb wird Raps vorwiegend auf guten Böden angebaut. Im Winter kann er bei Temperaturen von unter – 20 ° C erfrieren („auswintern“). Raps sollte höchstens alle vier Jahre auf der gleichen Fläche angebaut werden, weil sonst Schädlinge überhandnehmen können.

Nutzung

Pro Hektar werden in Deutschland durchschnittlich 3,5 Tonnen Rapssaat geerntet, die 40 % Öl enthalten. Dieser Ertrag ist durchschnittlich auch auf dem Stolper Feld zu erwarten. Pro Hektar können damit 1300 l Speiseöl gepresst werden. Rapsöl kann aber auch zur Biokraftstoffherstellung, insbesondere der Herstellung von Biodiesel genutzt werden, die dem Raps seit der Jahrtausendwende einen Boom beschert hat. Daneben wird Rapsöl in der chemischen Industrie verwendet und dient als Grundstoff für Materialien wie Farben, Kunststoffe und Kaltschaum.

Je nach Verarbeitungsmethode fallen ca. zwei Drittel der Rapssaatmasse als Koppelprodukte an (u. a. Rapskuchen, Rapsextraktionsschrot). Diese Produkte sind wertvolles eiweißreiches Tierfutter und können Soja ersetzen.

Ökologische Bedeutung

Der Rapsanbau hat ökologische Vorteile und Nachteile. Diese hängen u. a. vom Umfang des chemischen Pflanzenschutzes ab. Raps hat standort- und witterungsabhängig ein Befallsrisiko durch Pilzerkrankungen und tierische Schädlinge. Bei chemischer Bekämpfung bleibt dies nicht ohne Auswirkungen auch auf Bodenlebewesen und andere Organismen.

Die im Mai gelb blühenden Rapsfelder sind für Bienen, Hummeln und andere Bestäuber eine einträgliche Nektarquelle. Von einem Hektar Raps können bis zu 500 kg Honig gewonnen werden. Gleichzeitig erhöht die Bestäubung der Rapsblüten den Rapsertrag. Der Mehrertrag durch Honigbienen wird beim Raps mit etwa 25 Prozent angegeben (Mandl 2006).

Durch die Photosynthese bildet die Rapspflanze aus Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von Sonnenlicht für sie wichtige Nährstoffe. Als Nebenprodukt entsteht dabei Sauerstoff. Rapspflanzen binden über die Photosynthese zwar Kohlendioxid aus der Luft, das erzeugte Korn und Stroh wird jedoch zum weitaus größten Teil bei der anschließenden Verwendung wieder freigesetzt. Eine längerfristige Bindung von Kohlendioxid ist nur über eine Humusanreicherung im Boden möglich, z. B. über das Belassen des Strohs auf dem Feld, geeignete Fruchtfolgen oder den Verzicht auf das Pflügen. Raps gehört innerhalb der Fruchtfolge zu den humusmehrenden Fruchtarten. Da sich dieser Effekt schwer quantifizieren lässt, wurde er in der Graphik vernachlässigt.

Dessen ungeachtet trägt der Rapsanbau insbesondere durch die Mineraldüngung (nur bei konventionellem Anbau) und die Mechanisierung zur Emission von Kohlendioxid bei. Die Produktion von mineralischen Stickstoffdüngern ist sehr energieintensiv und erfolgt bisher auf Basis fossiler Energieträger. Auch der Einsatz von Maschinen erfolgt bisher nahezu ausschließlich auf Basis von fossilen Treibstoffen (Diesel).