Mit diesem Satz haben wir uns am Samstag, dem 1. Oktober, mit 10 kräuterinteressierten Menschen getroffen, um mit Ute, einer erfahrenen Kräuterfrau aus Hohen Neuendorf, eine 2-stündige Runde um das Stolper Feld zu drehen und zu lernen.
Auf das Wetter mit Wind und Regen waren wir gut vorbereitet: Mit Schirmen, Regenjacken und Gummistiefeln mussten wir erst mal nicht weit gehen. Am FrohLaWi-Feldeingang konnten wir gleich die ersten Kostproben nehmen und ganz viel Wissen für die Kräuterküche und über die Heilkräfte der Pflanzen sammeln. Die Wegwartenblätter wurden gleich vor Ort gekostet: etwas bitter, erinnern an Endiviensalat und der bittere Geschmack ist sehr gut für die Leber und die Galle. Und daneben gleich der gelbe Steinklee, eine Heilpflanze, deren Geschmack an Waldmeister erinnert. Daraus kann Gelee gemacht werden. Und dann die anderen Kleesorten, die Blüten für den Salat oder aufs Brot, sehen hübsch aus und schmecken.
So ging es weiter und Utes Wissen scheint unerschöpflich zu sein. Neben dem Holunderbaum, der Graukresse und der kanadischen Traubenkirsche haben wir Ringelblumen, kanadische Goldrute und Sonnenblumenblätter gefunden, gekostet und deren spezielle Verwendungsmöglichkeiten als Heilkraut, Genusspflanze oder Bestandteil von Schnäpsen kennengelernt. Ein Höhepunkt war die Begegnung mit besonders beeindruckenden Exemplaren des Fliegenpilzes, der direkt an unserem Wegesrand stand. Den haben wir nicht gekostet, aber vielfach bestaunt und fotografiert.
Es war für uns alle ein Einblick in ein Thema, welches spannend ist, Freude bringt und unseren Blick auf das, was die Natur für uns bereit hält, verändert hat. Am Ende unserer Tour gab es, na was wohl? Kräutertee und einen kleinen Kostprobenstand von Utes gesammelten Kräutern. Das Gelee vom gelben Steinklee und die Wintermarmelade waren köstlich, sodass wir gleich vor Ort ein bisschen Steinklee mitgenommen haben und das Gelee seit heute Morgen auch in meinem Kellerregal auf das nächste Brot zum Draufstreichen wartet.
Der Wunsch nach weiteren Spaziergängen mit Ute ist mehrfach geäußert worden und erste Ideen gibt es schon. Und bis es wieder so weit ist, haben wir reichlich Tipps bekommen, was wir selbst alles ganz einfach ausprobieren können.