Als die Nistkästen im Frühjahr von Edvard, Jule und Christoph rund um das Stolper Feld aufgehängt wurden, haben wir nicht mit diesen besonderen Gästen gerechnet: Ein Hornissenstaat hat sich einen der Nistkästen ausgesucht und dort ein wahres Kunstwerk geschaffen.
Wer den Mauerweg entlang aus Frohnau kommend in Richtung Invalidensiedlung fährt, hat die Traubenkirsche mit dem besonderen Nistkasten vielleicht schon entdeckt.
Wir haben uns gefragt, wie Hornissen leben und ein paar spannende Details erfahren:
Hornissen sind stark gefährdet und zählen zu den besonders streng geschützten Arten.
Die Angst vor den Tieren ist tief in uns verankert und die Gerüchte über tödliche Stiche halten sich immer noch. Inzwischen ist aber bekannt, dass der Stich zwar schmerzhafter als ein Wespen- oder Bienenstich sein kann, sofern aber keine Allergien vorliegen, gibt es kein gesundheitliches Problem.
Hinzu kommt, dass Hornissen scheue und passive Tiere sind, die sehr viele Insekten und auch Wespen fressen. Für Menschen, die friedlich sind und Abstand halten, also keine Gefahr.
Sie sind von Mai bis Oktober aktiv. Die im Vorjahr geborene und begattete junge Königin erwacht im Mai aus ihrem Winterschlaf, sucht einen geeigneten Platz zum Nisten und fängt an zu bauen. In die ersten Zellen legt sie Eier für ihr neues Volk. Die ersten Arbeiterinnen schlüpfen Anfang Juli und übernehmen die Arbeit. Die Königin bleibt dann in ihrem Nest und das Hornissenvolk wächst bis Mitte September auf bis zu 700 Tiere an.
Ab diesem Zeitpunkt verlässt die Königin ihr Nest, weil sie von den zuständigen Arbeiterinnen nicht mehr versorgt wird und stirbt mit ca. einem Jahr.
Im Herbst schwärmen die geschlechtsreifen Tiere noch zur Paarung aus, sterben dann aber alle bis auf die begatteten Jungköniginnen. Diese suchen sich für den Winter einen Unterschlupf. Ende November ist das Leben im Hornissennest zu Ende und beginnt im Frühjahr mit dem Erwachen der Jungköniginnen, die den Zyklus des Lebens dann von neuem beginnen.
Wir werden sicherlich erst im Winter mal in diesen Nistkasten schauen. Wer darin gewohnt hat, ist im Vergleich zu den anderen Nistkästen ja nun auch kein Geheimnis mehr.
Über die NABU-Seite kann noch mehr über Hornissen geforscht werden.